ABA/VB
Allgemeine Informationen
Weltweit kann ABA in mehr als hundert Bachelor- und Masterstudiengängen studiert werden, bis hin zum Doktorgrad in ABA.
Verbal Behavior (VB) ist eine Methode der angewandten Verhaltensanalyse, die auf der Grundlage des Buches „Verbal Behavior“ von B. F. Skinner basiert. Die Analyse verbalen Verhaltens wurde zuerst Ende der siebziger Jahre von Dr. Jack Michael und Mark Sundberg, Ph.D., BCBA-D an der Western Michigan University gezielt für die Sprachförderung von Kindern mit ASS eingesetzt. VB bezieht sich auf den Ansatz, auch Sprache auf der Grundlage der Verhaltensprinzipien zu verstehen. ABA-Förderprogramme, die den VB-Ansatz beinhalten, legen Schwerpunkte auf die Motivation des Kindes und auf die Förderung der Kommunikationsfähigkeiten. Der Begriff VB beinhaltet alle Formen von Kommunikation, wie z.B. Lautsprache, Gebärden, PECS oder Schrift.
Behavior Analyst Certification Board (BACB)
Das BACB ist ein gemeinnütziges Unternehmen, welches unabhängig von anderen nationalen und professionellen Organisationen im Bereich ABA tätig ist und seinen Sitz in den USA hat. Das BACB hat es sich zur Aufgabe gemacht, „ABA-Konsument*innen“ weltweit zu schützen, indem professionelle Standards gefördert und verbreitet werden. Im Zuge dessen zertifiziert das BACB Fachpersonen zu Verhaltensanalytiker*innen („Board Certified (Assistant) Behavior Analyst” (BC(a)BA)). Voraussetzung hierfür ist mindestens ein Bachelor Abschluss in einem einschlägigen Bereich. Einer Zertifizierung zum BC(a)BA geht ein mehrjähriges Studium mit praktischer Ausbildung voraus und endet mit dem Bestehen einer schriftlichen Abschlussprüfung. Eine Auseinandersetzung mit den aktuellsten Erkenntnissen der ABA/VB-Wissenschaft und -Praxis wird gewährleistet, da jeder BC(a)BA in regelmäßigen Zeitabständen einen bestimmten Umfang an Fortbildungsteilnahmen nachweisen muss, um die Zertifizierung zu erhalten. Neben kontinuierlicher Weiterbildung verpflichtet sich der BC(a)BA ethische Richtlinien zu befolgen. Der sogenannte „Professional and Ethical Compliance Code“ gibt einen strikten Leitfaden für professionelles und ethisches Verhalten eines BC(a)BAs. Hierzu gehören unter anderem das Recht eines*r Klienten*in auf effektive und evidenzbasierte Fördermethoden, die die Würde der Person achten, nicht restriktiv sind und ein möglichst selbstbestimmtes Leben begünstigen.
Die Geschichte hat gezeigt, dass es auch im Bereich der Verhaltensanalyse schwere Verletzungen der Rechte von Menschen mit Behinderung gab. Das Bestreben eines jeden BC(a)BA sollte es sein, aus der Geschichte zu lernen, sein Handeln stets zu reflektieren und das Wohl und die Würde seiner Klient*innen in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen.
Es besteht die Möglichkeit, sich nach praktischer und theoretischer Prüfung durch das BACB als „Registered Behavior Technician“ (RBT) zertifizieren zu lassen. Ein RBT ist primär dafür verantwortlich, die durch einen BC(a)BA entwickelten Förderprogramme in die Praxis umzusetzen und arbeitet unter dessen enger Supervision.
Weitere Informationen über das BACB und die Zertifizierungsmöglichkeiten finden Sie unter www.bacb.com.